Tarifrunde Deutsche Telekom

ver.di setzt am 29. April Warnstreiks in der Oberpfalz fort

Positive Zwischenbilanz der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zu den Warnstreiks am heutigen Montag. Auswirkungen auf Kundinnen und Kunden waren vor allem im Kundendienst erkennbar.
29.04.2024
Er­folg­rei­cher Warn­streik am 29. April in Re­gens­burg

Um ihren Forderungen in der diesjährigen Tarifrunde Deutsche Telekom Nachdruck zu verleihen, weitete die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vor der dritten Verhandlungsrunde bundesweit die vollschichtigen Warnstreiks am Montag (29. April 2024) aus; erstmals waren in dieser Tarifrunde auch Beschäftigte der Deutschen Telekom Privatkunden-Vertrieb GmbH, der Deutschen Telekom Services Europe SE und der T-Systems International GmbH zur Unterstützung der Warnstreikmaßnahmen zu Solidaritätsstreiks aufgerufen.

Die Streikenden fuhren mit über 20 Bussen aus ganz Bayern nach Nürnberg und München zu den beiden bayerischen Kundgebungen. „Die Warnstreikmaßnahmen der letzten beiden Wochen haben die Kolleginnen und Kollegen motiviert noch stärker für ihre Rechte einzustehen“, erläutert die bayerische ver.di Arbeitskampfleiterin Eva Bößl. „Die Streikbeteiligung ist großartig und sendet ein klares Signal für eine deutliche Einkommenssteigerung der Beschäftigten“, so Bößl weiter.

 
Er­folg­rei­cher Warn­streik am 29. April in Re­gens­burg

Die zahlreichen streikenden aus der Deutschen Telekom in der Oberpfalz beteiligen sich an der Demonstration in Nürnberg mit anschließender Kundgebung am Kornmarkt. „Über 200 Kolleginnen und Kollegen aus der Oberpfalz haben sich in Bussen nach Nürnberg aufgemacht, ein deutliches Zeichen zu setzen“ erläutert Alexander Gröbner (Geschäftsführer ver.di Bezirk Oberpfalz). „Wie Warnstreikmaßnahmen hatten bereits Auswirkungen auf den Service und den Netzausbau der Deutschen Telekom. Diese Beeinträchtigungen waren nun zusätzlich auch in den T-Shops in einigen Orten in Bayern spürbar“, ergänzt Bößl. Auch die T-Shops in der Oberpfalz waren vom Warnstreik betroffen.

„Die Kolleginnen und Kollegen sind hochmotiviert und entschlossen, ihre berechtigten Forderungen durchzusetzen. Das haben die Warnstreiks, Kundgebungen und Aktionen der letzten Tage gezeigt“, verdeutlichte Immanuel Sammer (ehrenamtlicher Streikleiter und Vertrauensmann von ver.di bei der Telekom) bei seinem Grußwort in Nürnberg. Dass die Arbeitgeber in der letzten Verhandlungsrunde den Weg in die inhaltliche Diskussion gefunden hätten, sei zu begrüßen. Die von ihnen eingebrachte Angebotsstruktur sei jedoch in vielen Punkten unkonkret und nicht ausreichend. „Wir erwarten jetzt zur dritten Runde endlich ein verhandlungsfähiges Angebot.“

Hintergrund:

ver.di fordert in der diesjährigen Tarifrunde für die bundesweit rund 70.000 Tarifbeschäftigten eine Entgeltsteigerung von 12 Prozent, mindestens aber 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der dual Studierenden sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden.

Die Tarifverhandlungen werden am 29./30. April 2024 fortgesetzt.