Tarifverhandlungen Speditionen und Logistik Bayern

Tarifverhandlungen werden fortgesetzt

Am Montag, den 16.12 und 17.12 werden die Verhandlungen für den Flächentarifvertrag für Speditionen, Logistik und Kurier, Express und Paketdienste, zwischen der Gewerkschaft ver.di Bayern und dem Landesverband Bayerische Spediteure fortgeführt.
13.12.2024
Tarifverhandlungen Speditionen und Logistik Bayern werden fortgesetzt

Sollte es zu keiner Einigung kommen werden die Warnstreiks ausgeweitet. Ein Streikschwerpunkt wäre der Bereich der Paketdienste.

Seit dem Scheitern der 2. Verhandlungsrunde am 04.12.2024 haben sich mehrere hundert Beschäftigte an Warnstreikmaßnahmen in verschiedenen Unternehmen der Speditions- und Logistikbranche bayernweit beteiligt. Diese Maßnahmen sollten den Arbeitgebern des Verbands signalisieren das die Beschäftigten hinter ihrer Forderung nach mehr Geld und einer klaren Aufwertung ihrer Tätigkeiten stehen.

Die Logistik ist der Dreh- und Angelpunkt der Deutschen Wirtschaft und die Paketdienstleistung, gerade im privaten Bereich, von besonderer Bedeutung“ so Verhandlungsführer David Merck. „Wir sind enorm stolz auf alle Mitglieder die für ihre notwendige, angemessene und gerechte Forderung von 368 € mehr Lohn ein Zeichen gesetzt haben. Sie haben uns aber auch signalisiert, dass sie zu weiteren und deutlich härteren Warnstreikmaßnahmen bereitstehen, sollten die Arbeitgeber am 16.12. und 17.12. ihren Weg der Blockade und Magerangebote fortführen“ so Merck weiter.

Der derzeitige Abstand der Logistiktariflöhne in Bayern, zum Medianeinkommen in Deutschland, liegt bei ca. 1.000 € im Monat

„Wir treten mit unseren Mitgliedern an, um den Abstand zum Medianeinkommen in Zukunft zu verringern. Mit den von den Arbeitgebern angeboten 4,6% in 2 Schritten auf 2 Jahre, würde der Abstand zum Medianeinkommen auf 1.200 € im Monat zum Ende der Laufzeit anwachsen. So etwas ist mit uns nicht zu machen“ erklärt David Merck.

Unsere Mitglieder benötigen stattdessen:

  • Deutlich höhere Löhne und Gehälter
  • Reallohngewinne (inklusive des Aufholens des Kaufkraftverlustes von ca. 4% seit 2021) mitsamt einer tarifpolitischen Aufwertung.
  • Einen Attraktivitätsturbo für die Ausbildung - im letzten Jahr konnten ca. 30% der Ausbildungsplätze nicht besetzt werden.

„Ich hoffe die Botschaft unserer Mitglieder ist bei den Arbeitgebervertretern angekommen und wir erleben endlich ernsthafte, konstruktive Verhandlungen mit fairen Lösungen für alle Seiten“, so Merck zum Ausblick auf kommenden Montag.

Positiv zu bemerken ist, dass mehrere Arbeitgeber der Branche schon angekündigt haben, die Löhne und Gehälter in ca. 20 Betrieben rückwirkend zum 01.12. um 6% zu erhöhen.

Dies sei ein erster wichtiger Schritt hin zu einer Tarifeinigung, dem weitere folgen müssen.

Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter von 368 € und 184 € mehr für Auszubildende, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Das letzte Angebot des LBS waren 4,6% mehr auf 24 Monate.