„Wir widersprechend der Forderung der öffentlichen Arbeitgeber, im öffentlichen Dienst längere Arbeitszeiten durchzusetzen und fordern stattdessen mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur sowie bessere Arbeitsbedingungen“ erklärt Alexander Gröbner (Geschäftsführer ver.di Bezirk Oberpfalz).
Auf der kürzlich in Regensburg abgehaltenen Bayerischen Arbeitszeitkonferenz wurde deutlich: Die Gewährleistung der öffentlichen Daseinsvorsorge ist in Zeiten des Fachkräftemangels eine zentrale Herausforderung, die nur durch attraktivere Arbeitsbedingungen und mehr Personal bewältigt werden kann. „Wer sich z. B. über lange Verwaltungsverfahren bei Baugenehmigungen beschwert, darf nicht auch noch Personal abbauen!“ so Gröbner weiter.
Die vom 5. Februar bis 12. April 2024 Beschäftigtenbefragung von ver.di im öffentlichen Dienst zeigt die prekäre Situation:
"Die Initiative der öffentlichen Arbeitgeber, wie beispielsweise der Bayerischen Staatsregierung, Teilzeitmöglichkeiten einzuschränken und Beschäftigte zu längeren Arbeitszeiten anzuhalten, ist der falsche Weg", betont Gröbner entschieden. "Die Realität zeigt: Arbeitszeiten müssen verkürzt und flexible Arbeitszeitmodelle verbessert werden, sonst wird sich die Personalsituation im öffentlichen Dienst weiter verschärfen."
ver.di kritisiert scharf die Ankündigung von Ministerpräsident Söder, Stellen zu streichen und durch Künstliche Intelligenz zu ersetzten. Die Gewerkschaft warnt: „Derartige Pläne werden die Arbeitsbelastung weiter erhöhen und den Fachkräftemangel verschärfen!“
"Nur durch attraktive Arbeitsbedingungen, insbesondere bei der Arbeitszeitgestaltung, kann dem Arbeitskräftemangel langfristig entgegengewirkt werden", so Gröbner. "Dafür setzen wir uns mit aller Kraft ein."