Laudatorin Irene Salberg, ehemalige stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin von ver.di dankte den Jubilaren für ihre 70, 65, 60, 50, 40 und 25 jährige Treue zur Gewerkschaft. Sie berichtete von den entscheidenden Umsetzungen von Gewerkschaftsforderungen seit Existenz der BRD. „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ schworen sich im „Schwur von Buchenwald“ Gewerkschafter der 1. Stunde, die aus den KZ gerettet wurden. 1948 kämpften bereits 9 Millionen Gewerkschafter im 1. Generalstreik der neuen Republik gegen politisch verordneten Lohnstopp bei gleichzeitiger Preissteigerung. Salberg erinnerte an „1. Mai Losungen“ in den 50er Jahren „Samstags gehört Vati mir“ und „Kampf dem Atomtod“.Der Bericht der Laudatorin vom „Oberpfälzer Bierstreik“ in den 60er
Jahren, bei dem 7500 Arbeiter in der Maxhütte für das Recht auf Biertrinken während der Schicht streikten, sorgte bei den Jubilaren für Heiterkeit. Salberg sprach vom Kampf gegen Notstandsgesetze in den 60er Jahren, der Durchsetzung von Arbeitszeitverkürzungen, dem Verlust von Arbeitsplätzen durch Rationalisierung. In den 70er und 80er Jahren engagierten sich Postler und Fernmelder gegen die geplante Privatisierung. Die dann leider doch vollzogen wurde. Viele kämpften erfolgreich in Wackersdorf gegen die geplante WAA. Salberg sprach von jahrelangen Kämpfen und oftmals Streiks für mehr Lohn und verbesserte Arbeitsbedingungen, insbesondere in Bereich der Kranken- und Altenpflege.
Ottmar Kronschnabl der Vorsitzende des ver.di Ortsvereins Regensburg wies in seiner Begrüßungsansprache darauf hin, dass die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit sehr guten Tarifabschlüssen beim öffentlichen Dienst Bund und Kommunen, Deutsche Post , Medienbetrieben und Energieversorgungsfirmen und weiteren Unternehmen die aktuellen Preissteigerungen für diese Arbeitnehmer wieder ausgleichen konnte. In den Betrieben, die einen hohen Organisationsgrad haben, konnten die Beschäftigten durch Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber aufrechterhalten. Er kritisierte die Entwicklung, die manche Arbeitgeber dazu verleiten, die Gewerkschaften schwächen zu wollen. Diese Arbeitgeber müssen sich der gesellschaftlichen Verantwortung wieder mehr bewusst werden. Zu den Wahlen am 8. Oktober forderte er die Parteien auf endlich auch in Bayern ein Tariftreuegesetz einzuführen.